GRMPF

Eine musikalische Baustelle
Foto: Krafft Angerer
von Mike Müller
SCHAUSPIEL
Depot 1
Dauer:
2 h 35 Min • mit Pause
Uraufführung:
14. September 2024
Trailer
Trailer »GRMPF«
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https://www.schauspiel.koeln Schauspiel Köln Schanzenstraße 6-20, 51063 Köln
Do 31 Okt 19.30 - 22.05
Ausverkauft!
Eventuell Restkarten an der Abendkasse
https://www.schauspiel.koeln Schauspiel Köln Schanzenstraße 6-20, 51063 Köln
Mi 20 Nov 19.30 - 21.45
Ausverkauft!
Eventuell Restkarten an der Abendkasse
Tröstlich ist: Die Bühnen Köln sind mit ihren Bauproblemen in dieser Stadt nicht allein. Das richtig Schlimme ist: Die Bühnen Köln sind mit ihren Bauproblemen in dieser Stadt nicht allein.

Wallraf-Richartz, Waidmarkt, Römisch-Germanisches Museum, Zentralbibliothek, das Jüdische Museum und das Laurenz-Carré, die Nord-Süd U-Bahn und das Dom-Hotel. Ach, das Stadtarchiv darf nicht vergessen gehen.

Mit Provisorien kennen die Kölner*innen sich aus, damit kann man hierzulande umgehen. Dafür hat nicht zuletzt auch der Dom gesorgt. Wurde die ewige Baustelle im Herzen der Stadt doch über die Zeit auf unnachahmliche Weise in die kölsche Weltsicht eingemeindet mit der Prophezeiung »Wenn der Dom fertig ist, geht die Welt unter«. Noch ist die Welt nicht untergegangen, noch wird in Köln saniert, wenn auch viel zu lange und zu horrenden Kosten. Nach dem zweiten gerissenen Eröffnungstermin am Offenbachplatz bleibt dem Theater derweil nichts übrig, als die ausgefallenen Feste gebührend zu feiern. Der Lappen muss schließlich hoch, gerade im Interim. GRMPF ist der Versuch einer Eröffnungsgala, wenn auch zur falschen Zeit und am falschen Ort. Eine musikalische Baustelle zwischen Hochkultur und Rohbau, die die Abgründe der speditiven Bauabwicklung ausleuchtet, Pfusch und Klüngel beim Sanieren im bröckelnden Bestand schonungslos aufdeckt und im Dschungel der Baupläne und -container Schuldige sucht. Wie es der Titel GRMPF vermuten lässt: Eine Lösung hat auch das Schauspiel Köln nicht, dafür aber viel Trost zu einem moderaten Preis (Selbsteinschätzung).

Mit GRMPF setzen Rafael Sanchez und der Schweizer Autor und Schauspieler Mike Müller ihre langjährige Zusammenarbeit fort. Zuletzt haben sie eine Bearbeitung von Goldonis DER DIENER ZWEIER HERREN für das Staatsschauspiel Dresden entwickelt.
Musikalische Leitung: Cornelius Borgolte
Licht: Jan Steinfatt
Video: Poutiaire Lionel Somé
Choreografie: Kelvin Kilonzo
Band: Cornelius Borgolte · Ralf Gessler · Sebastian Winne · Marius Goldhammer · Madalena Graça · Moritz Stahl · Ralf Göbel · Geo del Valle · Marie Tjong Ayong · Heidi Bayer · Matthias Schwengler · Henning Nierstenhöfer · Pía Miranda
PRESSESTIMMEN
»Witzig, kurzweilig und zum Heulen. Eine Art resigniert-gut gelaunte Stunksitzung, eine Show über die ewige Baustelle Köln. GRMPF […] hat einiges, was vom Theater aus verschiedenen Richtungen gefordert wird, nämlich lokale Relevanz, politische Haltung, narrative Struktur, ein starkes Ensemble und wirklich hohen Unterhaltungswert.«
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
»Ein Theatertriumph über ein endloses Debakel. Da haben sich Ensemble, Autor und Regisseur richtig was einfallen lassen, um einen zwölf Jahre langen Zustand der Stagnation mit immer neuem Spielwitz in eine grotesk-komische oder für Kölner eigentlich tragikomische Desaster-Revue zu verwandeln. Und sie haben die städtischen Störgutachten gründlich gelesen.«
WDR 5 SCALA
»Eine gute Idee und eine konstruktive Haltung, das Narrativ über dieses Desaster eigentlich mal wieder selbst in die Hand zu nehmen und überhaupt mal ein wenig Transparenz und Recherche in dieses große verwirrte Schweigen zu bringen. Anja Laïs sehr, sehr toll als Oberbürgermeisterin Henriette Reker.«
DEUTSCHLANDFUNK KULTUR FAZIT
»Eine quietschbunt-lustige Revue gegen die Verzweiflung, ein Trost-Versuch. Es wird viel und großartig gesungen an diesem Abend. [...] Erzählt wird von Verspätungen, Rückbauten, Abrissen, erneuten Einbauten. Spannend sind auch die Videofahrten durch die echte Baustelle – und der reale Kabelsalat, das Chaos, die Stühle ohne Kissen, der ganze Wahnsinn wird sichtbar. Es ist eine großartige Idee von Interims-Intendant Rafael Sanchez, mit diesem Abend Trost zu bieten, über das absurde menschliche Scheitern an komplexen Aufgaben zu lachen, die Narration als Bürger quasi wieder selbst in die Hand zu nehmen.«
NACHTKRITIK.DE
»Ein schockierend-vergnügliches Stück über die Kölner Dauerbaustelle. Grandios detailverliebtes Baustellen-Bühnenbild von Eva-Maria Bauer. […] Henriette Rekers Albtraum, der ist grandios inszeniert: Anja Laïs gibt ganz hervorragend die Kölner Oberbürgermeisterin, die das Amt weder zum Baubeginn bekleidet hat, noch zur Wiederöffnung bekleiden wird, aber trotzdem Verantwortung übernehmen muss. Das Schöne an GRMPF ist, dass der Abend trotz allem eine positive, warum auch immer optimistische Grundstimmung verströmt, immer wieder wirklich lustig ist. Vielleicht gibt es ja doch noch Hoffnung.«
RHEINISCHE POST
»Ein kleines Wunderwerk. Ein berauschender Abend. Hingehen!«
KÖLNER EXPRESS
»Am lautesten fällt das ungläubige Lachen aus, als im Einspielfilm zuerst der wüste Zustand des Foyers, der Aufgänge, des Erfrischungsraums dokumentiert wird. Es kippt ins Sarkastische, als die Kamera den kaum vorhandenen Stauraum für die Kulissen zeigt. Die Trophäe für die waghalsigste, durchgeknallteste, beste Nummer des Abends gebührt Henri Mertens, ebenfalls neu im Ensemble. Er kombiniert im beinfreien Discofummel Mozarts Königin-der-Nacht-Arie (›Der Hölle Rache kocht in meinem Herzen‹) mit Miley Cyrus‘ ›Wrecking Ball‹.«
KÖLNER STADT-ANZEIGER
»Ein großer Spaß. Gut zwei Stunden lang lassen [Rafael Sanchez und Mike Müller] ein gut gelauntes Ensemble in revueartigen Szenen Stand und Historie der ›Marina Abramović aller Baustellen‹ präsentieren. Famos aufspielende Live-Band um Cornelius Borgolte. Mit welchem Verve sich die Darstellerriege des Themas annimmt, ist bemerkenswert.«
KÖLNISCHE RUNDSCHAU
»Bemerkenswerte Visitenkarten der Neuzugänge: Auf die überbordende Energie, mit der David Rothe und Kelvin Kilonzo ihre entertainenden Moderatoren ausstatten, freut man sich auch in anderen Produktionen. Henri Mertens singt ein Medley aus der ›Königin der Nacht‹ und Miley Cyrus' ›Wrecking Ball‹ und verwandelt sich dabei vom Bauarbeiter zur Drag Queen. Und Zainab Alswah darf zeigen, wie es großartig wäre, wenn sie Medea spielen darf.«
KÖLNISCHE RUNDSCHAU