2021/22

Molière

Ich bin ein Dämon, Fleisch geworden und als Mensch verkleidet
Depot 1
Dauer:
5 Stunden 30 Minuten • Eine Pause
Premiere:
21. Januar 2022
13 Jahre bespielte Molière mit seiner Wanderbühne die Marktplätze des Pariser Umlands. Die Gruppe hatte sich 1643 unter dem Namen L’Illustre Théâtre gegründet und überzeugte nicht nur Bauern, Bäuerinnen und das Bürgertum, sondern zuletzt auch den Hof von Ludwig XIV. Angelehnt an das italienische Vorbild der Commedia dell'arte, in der grobschlächtige Charaktertypen sich mit Musik, Tanz, Pantomime und dem Ungeschick des Dienerpaars vereinen, perfektionierte Molière mit blitzschnellen Rollen- und Szenenwechseln die Kunst der Verwandlung. Es war der Großvater, der Molière als Kind in die Welt des Theaters einführte, ihn mit auf den Jahrmarkt nahm. Dieser erste Eindruck des Gauklertums sollte sich später durch die Beobachtung des ländlichen Karnevals verfestigten. Ariane Mnouchkine hat die Leidenschaft des französischen Dramatikers, der häufig auch Schauspieler und Regisseur zugleich war, 1978 in einem Film festgehalten. Über 30 Theaterstücke umfasst sein Lebenswerk, in denen neben Themen wie exzessiver Eifersucht, Ärztesatire, Jähzorn und Religionskritik vor allem Wahn und Heuchelei wiederkehrende Motive sind.
Nach EIN GRÜNER JUNGE und AUS DEM BÜRGERLICHEN HELDENLEBEN nimmt sich Frank Castorf diesem Konvolut der Weltliteratur und der schillernden Persönlichkeit Molières an.
Licht-Design: Lothar Baumgarte
Dramaturgie: Lea Goebel
Künstlerische Produktionsleitung: Sebastian Klink
Live-Kamera: Andreas Deinert & Severin Renke
Live-Schnitt: Luis Neuenhofer
Trailer
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