Jürgen Bansemer &
Ute Nyssen Dramatikerpreis

Mit den Autor*innen Lolita Lax und Jean Peters sowie Regisseur Kay Voges
PREISVERLEIHUNG
Grotte
Freitag, den 10. Mai 2024, wird in Köln zum 15. Mal der JÜRGEN BANSEMER & UTE NYSSEN DRAMATIKERPREIS verliehen. Die Wahl der Juror*innen Till Briegleb, Thomas Jonigk, Ute Nyssen fiel auf die Autoren LOLITA LAX und JEAN PETERS. Ihr zügig entstandenes Theaterstück, »Geheimplan gegen Deutschland«, geschrieben mit einem Schuss investigativem Journalismus, eroberte im Februar 2024 das Theater, gleich in doppelter Uraufführung, in der Regie von Kay Voges am Berliner Ensemble und Wiener Volkstheater.
Dem mit harten politischen Themen nicht verwöhnten Theaterzuschauer, fährt bald der Schreck in die Knochen, wohnt er doch einem Geheimtreffen, teils filmisch dokumentiert, einer Reihe von finanzstarken sowie zumeist rechtsradikalen Gästen bei, unter denen sich eine Diskussion mit Ideen zu sogenannten Re-Migrationsplänen für Millionen eingewanderter deutscher Staatsbürger entfaltet. Trotz insgesamt entspanntem Ton, schafft es ihre Sprache, Angstvorstellungen von realer Deportation in die Luft zu setzen; auch von Spenden für rechtsradikale Bündnisse und Wahlfälschungen ist die Rede. Nicht zuletzt die feine Ironie, mit der die Autor*innen einige Gäste in ihrem theatralen Rollenspiel zwischen dreisten rechtsradikalen Aktivisten und braven Bühnenfiguren entlarven, macht den Text zum Theaterstück der Stunde; wir alle, nicht allein die AfD Wähler, müssen uns fragen, ob wir zu oft weggesehen haben. So wirbt dieses Stück ohne Moralitätsfinger in bester Aufklärungstradition um Aufmerksamkeit. Welche geistige Strahlkraft ein ausgefallenes Theaterstück, wie das von Lolita Lax/Jean Peters, noch haben kann, bewiesen die zahllosen kritischen Stimmen.
Der privat finanzierte Preis ist mit 15.000 Euro dotiert und wird jährlich vergeben. Sein Ziel ist es, bereits gespielten, deutschsprachigen sowie Bühnenautor*innen anderer Länder, den Weg zu fortgesetztem, professionellen Experiment zu ebnen.
Bisherige Preisträger*innen waren unter anderem Juli Zeh, Rayhana, Rene Pollesch, Wolfram Lotz, Martin Crimp.