Carlsgarten

Aktuell

Der CARLsGARTEN ist ein urbaner Nutzgarten. Angelegt und gepflegt wird er vom CARLsGARTEN-Team. Der Lageplan verschafft Ihnen einen Überblick über unsere Gartenstationen und unser Konzept.

Lageplan

1. Saatgutbibliothek
2. Gemüse-Station
3. Heilpflanzen-Station
4. Färberpflanzen-Station
5. Küchenkräuter-Station
6. Blumenweg
7. Kompost
8. Außenspüle
9. Frida's Bar
10. Open Air-Bühne
11. Wilder Hügel
12. Enzos
13. Insektenhotel
14. Grotte
15. Büro
16. Steinofen
17. Regenwasseranlage
18. Toiletten
19. Pallettenmöbel
20. Fahrradständer
21. Ausstellungsraum
Infos zum Lageplan
1. Saatgutbibliothek:
Seit 2020 haben wir eine Saatgutbibilothek, die das ganze Jahr über zugänglich ist. Wer den Pflanzen gern beim Wachsen zusieht, Saatgut für den heimischen Garten oder Balkon sucht oder bereits Saatgut gewonnen hat und dieses gerne weitergeben oder tauschen möchte, die*der ist bei uns genau richtig! Hirse, Bohnen, Tabak, Erbsen, Mangold, Kürbis und viele andere Gemüsesorten frisch aus dem CARLsGARTEN auf den Tisch – da schmeckt man was Gemüse ist! Und so funktioniert es: In unserer Saatgutbibliothek erhalten Hobbygärtner*innen Samen, säen diese aus und bauen die Pflanze über den Sommer an. Nach der Ernte trocknen sie die Samenkörnchen und bringen, zumindest einen Teil davon, wieder in die Saatgutbibliothek zurück. Auch ein Tausch mit selbst gezogenen Samen eigener Pflanzen ist möglich. Gern kann eine kleine Spende in der Kasse deponiert werden.

2. Gemüsestation
(Siehe Rubrik »Gemüse«)

3. Heilpflanzen-Station
(Siehe Rubrik »Wildpflanzen«)

4. Färberpflanzen-Station
(Siehe Rubrik «Wildpflanzen«)

5. Küchenkräuter-Station
(Siehe Rubik «Kräuter«)

6. Blumenweg:
Die alten Spulen der Felten & Guilleaume-Drahtseilfirma dienen uns, zusammen mit alten Betonröhren, als Pflanzkästen für unseren üppigen Blumenweg. Hier können Theatergänger*innen auf ihrem Weg ins Depot das ganze Jahr über unsere vielfältigen Blumen beschnuppern und bewundern. Verliebte Menschen haben sich hier auch schon mal einen Pflückstrauß stibitzt. Solange Sie respektvoll mit der Natur umgehen, ist dies in Ordnung.
Zu einer kleinen Auswahl, die hier über die letzten zehn Jahre gepflanzt wurde, zählen: Sonnenblumen-Variation, Wunderblume, Tangetes, Margerite, Natternkopf, Arnika, Löwenmaul, Lilien in allen Farben, Stockrose, Bartnelke, Nachtkerze, Kugeldiestel, Malve, alte Schweizer Bauernwiese. (Siehe Fotogalerie)

7. Kompost:
Seit 2020 beherbergen wir die berühmten Kompostwürmer Eisena metida, Eisena veneta und Eisena andrei in einem eigenen Wurmhaus. Rotwürmer sind in Europa heimisch. Sie sind Erdwärmer, die sich auf das Fressen von organischem Material spezialisiert haben
. Ein Wurm hat fünf Herzen, sechs Nieren und atmet durch die Haut. Würmer sind Zwitter und legen Kokons. UV-Licht schadet den Würmern. Der produzierte Wurmhumus ist ein wertvoller Bio-Dünger und Bodenverbesserer. Würmer lieben rohe Obst-und Gemüsereste, altes Brot, Tee- und Kaffeesatz sowie Holzreste, Leinenstoff und Haare.

8. Außenspüle:
Bei schönem Wetter kochen wir täglich im Garten. Unser Geschirr spülen wir an der frischen Luft in der Außenspüle. Eine ausgediente Spüle haben wir bei einem unserer Palettenmöbel-Workshops verschönert. Bitte achten Sie darauf, dass aus dem Wasserhahn kein Trinkwasser kommt.

9. Frida's Bar:
Die Bar verbirgt sich in einem der blauen Container. Wenn die Flügeltüren sich öffnen, erscheint eine selbstgezimmerte von Mexiko inspirierte Bar. Hier stehen zwei leistungsstarke Kühlschränke, die jedes Getränk an den Gefrierpunkt treiben. Es darf nach Herzenslust gemixt, geschüttelt und eingeschenkt werden. Immer geöffnet an den Gartentagen und nach Bedarf.

10. Open Air-Bühne:
Die Bühne im CARLsGARTEN ist das Herz jeder Veranstaltung. Eingerahmt vom Grün des »Wilden Hügels« bietet sie den Bands eine fantastische Möglichkeit ihr Programm in außergewöhnlichem Ambiente zu spielen. Unplugged oder verstärkt – Solo-Künstler*innen oder Bands bietet die ca.12 qm große Bühne, Platz. Für die Bands steht ein Mischpult mit sechs Kanälen und eine ausreichende dimensionierte Beschallungsanlage zur Verfügung. Alles weitere kann dann mit der Tontechnik des Theaters abgesprochen werden. Wenn Sie Lust haben, aufzutreten, schreiben Sie uns gern an.

11. Wilder Hügel:
Hier unterstützen und erhalten wir auf natürliche Weise nicht nur die Pflanzen, sondern das gesamte Ökosystem und seinen natürlichen Zyklus. Auf diesem Hügel gibt es Pflanzen, die normalerweise auf Wiesen oder in ländlichen Gegenden wild wachsen. Viele von ihnen finden medizinische, kulinarische, landwirtschaftliche, dekorative oder rituelle Anwendung in verschiedenen Teilen der Welt. Sie dienen als Heim und Nahrung für tausende von Insekten wie Bienen, Käfer, Spinnentiere, Raupen, Schmetterlinge u. a. Somit sind sie die Hauptnahrungsquelle für kleine Nagetiere oder Vögel, die gelegentlich diesen Hügel besuchen. Eine Auswahl einiger der Pflanzen, die hier wachsen: Königskerze, Rotklee, Johanniskraut, Wilde Möhre, Feld-Klee, Große Brennnessel, Löwenzahn, Spitzwegerich. Insekten, die hier leben: Admiral, Nesselzünsler, Mohngallwespe, Distelwanze, Großer Distelrüssler, Rote Weichkäfer, Rapsglanzkäfer. Einige Vögel, die uns gelegentlich besuchen: Feldsperling, Amsel, Gartenrotschwanz, Ringeltaube, Rabenkrähe


12. Enzos:
2012 haben wir die Enzos aus dem Wiener MuseumsQuartier mitgebracht. Man kann auf ihnen sitzen, liegen und wer mag, kann auch auf ihnen tanzen… Sie sind stapelbar, können einen großen Kreis bilden und ermöglichen durch ihre Geometrie unzählige Kombinationen. Sie sind vollständig recyclebar und passen somit genau in unseren Nachhaltigkeitsgedanken. Ihren Namen verdanken sie Daniela Enzi, Prokuristen des MuseumsQuartier in Wien. Heute weist der Name auf das Herstellerland Italien zurück.

13. Insektenhotel:
Gleich zu Beginn hatte der Schauspieler Martin Reinke, die Idee unseren gefährdeten Tierbestand durch ein Insektenhotel zu schützen. Reinkes Insektenhotel bietet unseren lieben Kleinlebewesen seit 2013 Schutz und ist immer gut besucht von Wildbienen, Florfliegen, Marienkäfern, Schmetterlingen und anderen Garten-Nützlingen.

14. Grotte:
Die Grotte ist unsere kleinste Spielstätte. Sie verbirgt sich unter dem »Grünen Hügel«. Aus einem Zusammenschluss von fünf Überseecontainern, einem Heizungssystem, Mischpult, Leinwand u. a. kann sie für kleinere Theaterabende, Filmpräsentationen, Ausstellungen und Workshops genutzt werden.

15. Büro:
Unser neu umgebautes Büro bietet uns die Möglichkeit mitten im Garten alles administrative zu erledigen. Hier schreiben wir unsere Texte, brainstormen und laden auch zum Gespräch mit anderen gartenbegeisterten Menschen ein. Hier planen wir die anstehende Gartensaison oder unsere Workshops, sortieren unser Saatgut, zeichnen oder trinken einen selbstgepflückten Tee.

16. Steinofen:
Seit 2013 gibt es im CARLsGARTEN den berühmten Steinbackofen. Wir benutzen ihn gerne für selbstgemachte Pizza an unseren großen Gartentagen. Auch Empanadas, Brot oder Aufläufe sind ihm willkommen. Zum Trocknen von Gemüse oder um Kräutermischungen haltbar zu machen, kann er genutzt werden. Um den Steinbackofen zu benutzen, muss über mehrere Stunden ein Holzfeuer gelegt werden, wenn dieses runtergebrannt ist, hat der Ofen die Wärme gespeichert und kann benutzt werden. Für Pizza und Brot sind Temperaturen um die 300 Grad optimal.
Wenn Sie etwas mit dem Ofen planen, sprechen oder schreiben Sie uns früh genug an, damit alles organisiert werden kann.

17. Regenwasseranlage

Der CARLsGARTEN verfügt seit April 2023 über eine moderne Regenwasseranlage, um den gesamten Garten über Nacht zu gießen. Damit haben wir uns den Wunsch nach Ressourcen sparender Grünfläche erfüllt. Nun benötigen wir nur noch in langen Trockenperioden eine Einspeisung von zusätzlichem Trinkwasser und sparen viele tägliche Stunden Gießarbeit. Mehr Infos weiter unten.

18. Toiletten:
Sie haben ein Geschäft zu erledigen? Sprechen Sie uns an, falls sie nicht aufgeschlossen sind, sperren wir sie auf – unsere Container-Toiletten.

19. Pallettenmöbel
(Siehe »Besuchen & Mitmachen«)

20. Fahrradständer:
Wir freuen uns über alle Besucher*innen, die den Garten und das Theater mit dem Fahrrad besuchen. Vor dem Depot 1 befinden sich mehrere Fahrradständer. Um unser Biotop zu schützen, bitten wir darum, die Räder in die Ständer zu stellen.

21. Ausstellungsraum:
Auf dem Containerumlauf über dem CARLsGARTEN befinden sich auf 40 qm unsere Ausstellungsräume. Ausgestattet mit Lichtleisten und flexibler Möglichkeit zur Hängung liefert der Ort eine sehr stimmungsvolle Möglichkeit für bildene Künstler*innen, ihre Arbeiten zu präsentieren. In den letzten zehn Jahren haben unterschiedliche Künstler*innen diese Möglichkeit genutzt, ihre Arbeiten, die sich vermehrt mit der Vergänglichkeit des Lebens und der Natur auseinandergesetzt haben, zu zeigen. Mehr Informationen unter »Historie«. Bei Interesse schreiben Sie uns.

Unsere Pflanzen

Gemüse

In mobilen Kompostbeeten bauen wir das ganze Jahr über Gemüse an. Spezialisiert haben wir uns auf klimaresistente und alte Sorten. Wir gewinnen unser eigenes Saatgut und legen dieses zum Tausch und Verschenken in unserer Saatgutbibliothek aus.
Foto: Tommy Hetzel
Auswahl an Gemüse
  • Essbare Blüten wie blaulila Kornblume, pinke Schmuckkörbchen, Calendula, Ringelblumen und Malven geben jedem Gericht eine farbliche und geschmackliche Note.
  • Borretsch ist ein Gurkenkraut das einjährig ist und sich selbst aussäht. Die Blätter können wie Spinat zubereitet werden, die Blüten für Essig und zum Bestreuen genutzt werden. Die Wurzeln des Borretsch verbessern den Boden und schützen Nachbarpflanzen vor Schädlingen und sind beliebte Futterquelle für Bienen.
  • Mairübe ist eine alte Kulturpflanze, die seit der Antike benutzt wird. Vor der Kartoffel galt sie als Grundnahrungsmittel. Mairüben werden ab März gesät und sind schon nach vier bis sechs Wochen erntereif. Die Rübe kann roh verzehrt werden, die Blätter werden gedämpft. Sie eignet sich auch hervorragend zum Einwecken.
  • Der Riesenspinatbaum kommt traditionell aus Indien. Er sät sich selbst aus und kann bis zu drei Meter hoch werden. Seine Bläter eigenen sich gekocht als Suppe, Brotaufstrich oder Auflauf. Die pinkfarbenen Blätter liefern einen fantastsichen Farbstoff zum Färben und Malen. Der Baumspinat ist sehr vitaminreich.
  • Bunter Mangold kommt in unserem Garten als Stielmangold und als Blattmangold daher. Der Stilmangold hat stark hervortretende Mittelrippen, die wie Spargel gekocht werden. Der Blattmangold treibt nach jeder Ernte neue Blätter, sofern man das Innere stehen lässt. Mangold benötigt nährstoffreichen Boden. Er ist winterhart und treibt im Frühjahr wieder aus. Sein Saatgut bildet er ab dem zweien Jahr, benötigt hierfür allerdings Frost. Als Nachbarn liebt er die Karotte, den Rettich und Kohl. Er trägt wohlklingende Namen wie Rhubarb Chard und Krauser Lukullus oder Bright Lights. Seine Stiele leuchten in rot, gelb und grün.
  • Rote Beete ist ein anspruchloses Gemüse und darf auch im Halbschatten stehen, benötigt jedoch relativ viel Wasser für gute Knollenbildung. Die Knollen können roh, gekocht oder eingelegt genossen werden. Die Blätter haben noch mehr Power als die Knolle selbst und werden von uns gerne für Smoothies verwendet. Der Pflanzensaft ist wundervolles Färbemittel. Gute Nachbarn sind Gurke, Buschbohne, Kohlrabi und Pflücksalat.
  • Radieschen werden von uns als Zwischenkultur ausgesät, da sie sehr schnell wachsen. Sechs bis acht Wochen dauert es, bis sie erntereif sind. Sie gehören zu der Familie der Kreuzblütengewächse. Die erste Ernte ist mild und zum Sommer hin werden die Radieschen schärfer.
  • Feuerbohnen und Buschbohnen werden von uns so gepflanzt, dass sie sich überall im Garten hochwinden können. Sie werden den Schwachzehrern zugeordnet. An ihren Wurzeln entwickeln sie Stickstoff und düngen sich damit selbst. Sie werden erst ab Mitte Mai ausgepflanzt, da sie keinen Frost mögen. Bohnen enthalten viel Eiweiß. Sie dürfen nur gekocht verzehrt werden. Ihre Blätter bilden dichte grüne Vorhänge und bieten anderen Pflanzen damit Schutz vor Wind. Die Schoten sollten jung geerntet werden, bevor sie faserig werden. Und umso häufiger sie geerntet werden, umso mehr bilden sie Hülsen nach. Sie lassen sich vielfach verwenden. Die getrockneten Bohnenkerne sind hervorragendes Saatgut. Die Schoten können mitverzehrt werden oder man wartet, bis die Bohne groß ausgreift ist und konserviert sie.
  • Kohl wird bei uns sehr gerne und viel angebaut. Er ist äußerst schmackhaft und vitaminreich. Wir pflanzen Rotkohl, Weißkohl, Wirsing , Brokkoli und Kohlrabi an. Der Kohl braucht gute nährstoffreiche Ernte und viel Wasser. Der Kohl mag die Tomate, Sellerie, Mangold und Erbsen besonders als Nachbarn. Wir bereichern alle unsere Eintöpfe mit schmackhaften Kohlsorten.
  • Kartoffeln stammen aus Südamerika und wurden im 16.Jahrhundert bei uns aufgrund ihrer schönen Blüten und dem üppigen Laubes wegen in botanischen Gärten ausgestellt. Wir pflanzen jedes Jahr unterschiedliche Sorten wie Vitelotte aus Bolivien, Adretta aus der ehemaligen DDR oder Linda an. Die Kartoffel ist vielfältig einsatzbereit und die Ernte macht besonders den Kindern Spaß. Früher existierten bis zu 3000 verschiedene Kartoffelsorten, die im Geschmack von süß bis bitter reichen und auch in Form und Farbe sehr unterschiedlich waren.
  • Amarant ist eine uralte Kulturpflanze und taucht an den verrücktesten Stellen bei uns im Garten auf. Der Amarant kann gesät werden und sich durch Fremdbefruchtung durch den Wind vermehren. Er ist einjährig und kann sich selbst aussähen. Getrocknet und geröstet belebt er jede Art von Müsli mit seinem nussigen Geschmack. Man kann ihn auch wie Popcorn zubereiten und warm genießen. Seine dunkellila Rispen und Blätter sind ein Farbhiglight in unserem Garten. Wir lassen immer ein paar Pflanzen im Winter stehen als ideales Vogelfutter.
  • Möhre oder Wilde Karotte gehört zu den Doldenblütlern und mag gut gesiebte, lockere Erde. Ab März können sie in die Erde und reif sind sie nach zehn bis zwölf Wochen. Ihr junges Kraut ist als Salat zu verwenden. Die Wilde Möhre ist eine alte Sorte, deren Samen wir als Gewürz verwenden.
  • Tomaten lieben die Sonne und sind sehr durstig. Sie müssen ausgegeizt werden, damit ihre Früchte groß werden. Sie möchten jedes Jahr am selben Platz stehen. Sobald die Pflanze ihre kleinen Blüten bekommt, muss sie einmal in der Woche mit ihren eigenen Abfällen und Beinwelljauche gedüngt werden. Wir haben jedes Jahr eine Vielfalt von Tomaten in gelb, rot, schwarz, orange von knubbelig bis länglich ist alles dabei. Unsere Tomaten sind aromatischer als jede Tomate aus dem Supermarkt.
  • Trauben haben wir aus dem Wiener Weinviertel mitgebracht und in aufgeschnittenen Eichenfässern gepflanzt. Wir haben grünen Veltliner und roten Zweigelt. Im Herbst muss der Wein geschnitten werden. Seine Trauben sind klein, knackig und sehr aromatisch. Die Blätter werden im frühen Sommer eingelegt und können vielfältig den ganzen Winter über verbraucht werden. Aus den Trauben kochen wir Gelee oder keltern unseren eigenen Naturwein.
  • INGWER (Zingiber officinale)
    Familie: Ingwergewächse
    Ingwer wächst wild von Indien über Malaysia bis in CARLsGARTEN . Aus dem Wurzelstock wächst ein Scheinstengel, der etwa bis einen Meter lang wird.
    Am oberen Ende wächst auf dem Stengel eine zapfenartige Blütenähre, die grüne Deckblätter mit gelbem Rand hat. Darauf entfaltet sich eine orchideenähnliche Blüte in gelb, violett und braun.
    Da die Ingwerpflanze keine Kälte verträgt, kann sie in Deutschland erst seit dem Klimawandel angebaut werden.
    Erntemonate: Wurzelstock in Herbst
    Hauptanwendungen: Erkältung, grippaler Infekt, Bronchitis, Arthritis/ Rheuma, Entschlackung, Übelkeit
    Heilwirkung: appetitanregend, entzündungs­­hemmend, schmerzlindernd, antibakteriell, antiviral sowie antioxidativ, durchblutungsfördernd
    Besondere Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Borneol, Cineol, Gingerol, Vitamin C
    Hilft bei: Appetitlosigkeit, Brechreiz, Gelenkentzündungen, Magen-Darmbeschwerden, Reiseübelkeit, Seekrankheit

Wildpflanzen

Foto: Tommy Hetzel
Unter dem Motto »Keine Pflanze ist illegal« wächst unser Garten zu einer Oase und einem Refugium für Biodiversität. Den Prozess unterstützen wir durch gezielte Kultivierung von Wildpflanzen auf unserem grünen oder auch "Wilden Hügel". Auf natürliche und spielerische Weise fördern und erhalten wir so nicht nur die Wildpflanzen, sondern auch das gesamte Ökosystem und seinen natürlichen Zyklus. Vom bekannten Spitzwegerich oder der wilden Karotte bieten uns all diese einheimischen oder neophytische Arten unterschiedliche Ressourcen für die Verwendung in der Küche, bei der Herstellung von Farben oder als Medizin. Darüberhinaus bieten diese Pflanzen bedrohten Insektenarten und der einheimischen Fauna Nahrung und Schutz.
Auswahl an Wildpflanzen
Akelei (Aquilegia vulgaris)
aus der Familie der Hahnenfussgewächse / Ranunculaceae. Die mehrjährige Pflanze wird bis zu einem Meter hoch. Sie treibt im zeitigen Frühjahr aus einem mehrköpfigen Wurzelstock. Ihre Blätter sind dreizählig gezähnt und gefiedert. Ab April bis Juli zeigen sich die violetten oder blauen Blüten. Die Blüten haben hinten Sporen, die Blütenblätter sehen aus wie von einem verspielten Modeschöpfer erdacht. Die Pflanze enthält Blausäure, Blausäureglykosid, Linolsäure, Myristinsäure, Magnoflorin. Achtung! Leicht giftig. Nur in Fertigpräparaten, homöopathisch oder äußerlich anwenden. Weitere Anwendungsmöglichkeiten: Samen gegen Läuse. Getrocknete und zerstampfte Samen kann man bei Hautparasiten anwenden.

Echte Kamille (Matricaria chamomilla)
aus der Familie der Korbblüter. Die einjährige Pflanze wird 10-50 cm groß und hat einen runden, glatten aufrechten Stengel, der sich stark verzweigt. Die Kamille duftet ausgeprägt. Die gefiederten Blätter sind grüngelb. Die Blütenfarbe ist gelb, weiß. Sie wachsen an Wegrändern, Getreidefeldern, in Gärten und auf Brachflächen. Erntemonate sind März-August. Hauptanwendung ist Verdauungsschwäche, die Kamille wirkt antibakteriell, austrocknend, beruhigend, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, menstruationsfördernd. Besondere Inhaltsstoffe sind ätherische Öle, Cumarine, Flavonoide und Schleimstoffe. Sie kann als Tee oder Inhalation bei Asthma, Blasenentzündungen, Bronchitis, Erkältungen, Geschwüren, Halsschmerzen, Hautproblemen, Husten, Magen­schleimhaut­entzündungen und Magenkrämpfen helfen.

Goldrute (Solidago)
aus der Familie der Korbblütler. Die echte Goldrute wird bis zu einem Meter hoch. Der aufrechte Stengel, der sich normalerweise nicht verzweigt, hat meistens nur wenige Blätter. Die Blattform ist länglich lanzettlich mit vielen kleinen gelben Blüten. Sie wächst in trockenen Waldwiesen, lichten Wälder oder Kahlschläge. Ihre Erntemonate Sund Juli – Oktober. Sie wirkt harntreibend und blutreinigend, und hat entzündungshemmende Inhaltsstoffe: Saponin, Bitterstoff, Inulin, Gerbstoff, ätherisches Öl. Die Goldrute kann bei Blasenentzündungen, Blähungen, Darmentzündung, Diabetes, Durchfall, Gicht, Insektenstichen, Nierenleiden oder Rheuma helfen. Sie kann als Tee, Tinktur, Kräuterwein, gelbe Farbe (aus den Blüten) angewendet werden, die jungen Triebe für Pfannengemüse.

Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
aus der Familie der Wegerichgewäche.
Der Spitzwegerich war Arzneipflanze des Jahres 2014. Ihre Blattform ist lanzettlich, lineal, spitz und schmall, keine Stiele. Die Blüten sind braun, weiß. Sie wächst an Wegen, oder in Wiesen. Sie kann bei Husten angewendet werden und wirkt antibakteriell, austrocknend, beruhigend, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, menstruationsfördernd. Besondere Inhaltsstoffe sind Aucubin, Gerbstoffe, Kalium, Kieselsäure, Schleimstoffe, Vitamin B, Vitamin C, Zink. Man verwendet Blätter, Wurzeln, Samen. Ihr Geschmack ist leicht bitter und etwas salzig. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind Tee, Sirup, Tinktur, Salate, Pesto. Hildegard von Bingen kannte auch die lindernde Wirkung bei Stichen, und der Saft sollte gegen Gicht helfen.

Blumen

Die alten Spulen der Felten & Guilleaume Drahtseilfirma dienen zusammen mit alten Betonröhren als Pflanzkästen für unseren üppigen Blumenweg. Hier können Theatergänger*innen, auf ihrem Weg ins Depot, das ganze Jahr über, unsere vielfältigen Blumen beschnuppern und bewundern.
Foto: Tommy Hetzel
Auswahl an Blumen
Eine kleine Auswahl, die hier über die letzten zehn Jahre gepflanzt wurde:
Sonnenblumen-Variation, Wunderblume, Tagetes, Margerite, Natternkopf, Arnika, Löwenmaul, Lilien in allen Farben, Stockrose, Bartnelke, Nachtkerze, Kugeldiestel, Malve, Alte Schweizer Bauernwiese, Strand-Silberkraut, Jungfer im Grünen, Kalifornischer Kappenmohn, Einjähriges Silberblatt, Lavendel, Pfingstrose, Echte Schlüsselblume, Kanadische Goldrute, Gewöhnliche Akelei
Kleine Ernte
Unser Motto ist »Wer hilft darf ernten«. Im Garten kann man praktisch jeden Tag etwas ernten. Sprechen Sie uns an, wir haben auch Papiertüten zum Einpacken da. Hier präsentieren wir Ihnen jeweils eine kleine jahreszeitliche Auswahl unserer reichhaltigen Ernte. Jeweils im Uhrzeigersinn.
Diesmal Winterernte 2022: Salbeiblätter für Teezubereitung oder zum Räuchern, Topinamburwurzel, Löwenzahnwurzel für Kaffee Ersatz oder für Smoothies, Ringelblumen für eine Salbe, Bohnen, Brennnesselsamen, Kartoffeln und Tomaten.
Foto: Diego Gardón

Regenwasseranlage

Funktionsweise
Der CARLsGARTEN verfügt seit April 2023 über eine moderne Regenwasseranlage, um den gesamten Garten über Nacht zu gießen. Damit haben wir uns den Wunsch nach Ressourcen sparender Grünfläche erfüllt. Nun benötigen wir nur noch in langen Trockenperioden eine Einspeisung von zusätzlichem Trinkwasser und sparen viele tägliche Stunden Gießarbeit.
Die Regenwasseranlage funktioniert so:
Von der 440 m2 großen Dachfläche des Depot 2 wird das Regenwasser gesammelt und in einen Wasserspeicher geleitet. Der Container fasst 12 500 Liter Regenwasser. Er ist mit Holz ummantelt, um ihn vor der Sonne zu schützen. Eine Pumpe bringt das Regenwasser über Edelstahlrohre auf den Hügel und wird von dort verregnet. Die Regner haben eine Wurfweite von 14 Metern und sind so eingestellt, dass sie unseren CARLsGARTEN maßgeschneidert, dort wo es nötig ist, in den frühen Morgenstunden bewässern. Es gibt fünf Stationen mit wasserwerfenden Regnern und vier Stationen, von denen das Regenwasser per Hahn entnommen werden kann. Im CARLsGARTEN wurde ein Regensensor aufgestellt, der den Niederschlag genau dokumentiert. Die App dokumentiert den Wasserverbrauch, die Niederschläge und schaltet sich bei Regen aus. Jeder Bereich ist auch manuell anzusteuern, aber im Zweifelsfall ist die App lernfähig und wässert bei höheren Temperaturen mehr, bei niedrigeren weniger etc.
Der Umsetzung war mit Hilfe von privaten Spenden und der Expertise von Bollig Bewässerungssysteme möglich.