2015/16

Troilus und Cressida

von William Shakespeare
In einer Übersetzung von Simon Werle
Depot 1
Premiere:
29. Januar 2016
Troja. Mythische Stadt. Prachtvoll und uneinnehmbar wachsen ihre Mauern über die Kuppe des Hügels Hisarlık hinaus, weit den Hellespont überblickend, wo Ägäis und Marmarameer sich vereinen. Zwischen Wasser und Mauern: ein schmaler Streifen trockenes Land. Eher als Schlachtfeld geeignet, denn als Acker für jene fremden Männer, die die Pflöcke ihrer Zelte in die Erde hineingetrieben haben und nun warten. Es ist eine Auslandsmission der Superlative. Versammelt ist die Elite Griechenlands, des mächtigsten Landes der bekannten Welt. Ihr Auftrag: die schönste Frau, die jemals von der Sonne beschienen wurde, die unvergleichliche Helena, aus der Gewalt ihres Entführers Paris zu befreien und zu ihrem rechtmäßigen Ehemann Menelaos, Bruder des Königs Agamemnon, zurückzubringen.
Sieben Jahre dauert die Belagerung nun bereits, und der royale Reiz der Reise ist mit der Zeit doch sehr verblasst. Ein Teil der Truppe ist schon wieder abgereist. Nur die größten der Helden harren noch aus. Als Krieger weitestgehend zu Müßigkeit verdammt, sind sie damit beschäftigt, die interne Rangordnung auf zivilem Wege, das heißt in Ränkespielen, auszufechten. Der eigentliche Anlass ihrer Anwesenheit vor Troja aber ist allen etwas aus dem Blick geraten.

Der Seher Kalchas löst ungewollt die Starre. Er ist aus Troja zu den Griechen übergelaufen, doch er hat noch eine Tochter in der Stadt: Cressida. Seit Jahren versucht er, sie aus Troja ins Lager der Griechen zu holen. Unglücklicherweise gelingt ihm dies zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Denn während bei den Helden der Lack zu blättern beginnt, ist eine neue Generation herangewachsen. Und Cressida hat ihre Sinnlichkeit entdeckt. Nach einer ersten Liebesnacht mit Troilus, dem jüngsten Prinz von Troja, folgt dieser, der den Kampf verachtet, ihr heimlich in das Feindeslager …
In TROILUS UND CRESSIDA erzählt William Shakespeare mit einem bissig satirischen Blick auf Mythen und Helden von der Korrumpierbarkeit der Liebe und der alles zersetzenden Wirkung des Krieges.
Bühne: Simeon Meier
Kostüme: Birgit Bungum
Musik: Knut Jensen
Licht: Hartmut Litzinger
Dramaturgie: Nina Rühmeier
Trailer
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